Garten- & Landschaftsbau
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Teichbau

Ein Wasserfall oder ein Bachlauf im Garten wird in der Regel von einer Wasserpumpe angetrieben, die das Wasser aus dem Teich oder einem Becken ansaugt. Biegungen und Tiefenunterschiede in einem Fluss führen zu lokalen Unterschieden in der Fließgeschwindigkeit. Pflanzen und Tiere mögen das sehr gerne. Ein mehrfacher Wasserfall kann auch aus schalenförmigen Teilen hergestellt werden. In diesen kann das Wasser stehen bleiben, wenn der Wasserfall nicht fließt, was auch Wasserpflanzen und -tieren Überlebenschancen bietet. Wenn ein Bach nur als periodischer Wasserabfluss genutzt wird – zum Beispiel durch den Überlauf einer Regentonne oder eines Regenrohrs – wird er regelmäßig trocken fallen. Infolgedessen kann das aquatische Leben aufgrund der schalenförmigen Formationen dauerhaft sein.

Ein Bach mit unterschiedlicher Breite und Tiefe (zwischen 10 und 50 cm), mit Steinen im Wasserlauf und sandigen oder felsigen Ufern ist ein Augenschmaus. Das Plätschern des Wassers hat eine äußerst beruhigende Wirkung. Ein Höhenunterschied von 1 bis 2 cm pro Meter Länge reicht aus, um das Wasser zum Fließen zu bringen. Oft wird ein Wasserfall am Rande eines Teiches mit Wasser aus diesem Teich gespeist. Bitte achten Sie darauf, dass die Wasserbewegung im Teich nicht zu groß ist. Dadurch werden die natürlichen Temperaturzonen im Teich gestört. Da nur wenige Wasserpflanzen in schnell fließendem Wasser wachsen wollen, beschränkt sich die Bepflanzung in der Regel auf trockene Uferpflanzen in der Nähe des Baches.

Teichbau für einen natürlichen Teich im Garten
Teichbau für einen natürlichen Teich im Garten

Teichbau

Was gehört zum Teichbau?

Vorbereitungen für den Teichbau

Einen Teich als schöne Ergänzung zu Ihrem Garten anzulegen ist einfacher, wenn Sie gut vorbereitet sind. Folgen Sie diesem einfachen Schritt-für-Schritt-Plan, wenn Sie den Teich Ihrer Träume anlegen möchten.

Gartengestaltung

Ein Teich ist immer ein Teil Ihrer kompletten Gartengestaltung. Haben Sie selbst einen Entwurf gemacht oder überlassen Sie dies einem Spezialisten im Bereich Garten- und Landschaftsbau?

Der beste Zeitraum für den Teichbau

Die beste Zeit, um einen Teich anzulegen, sind die Monate und April. So hat der Teich Zeit, während der Wachstumsperiode ein biologisches Gleichgewicht aufzubauen. Was auch möglich ist, ist um September und Oktober herum. Dann können Sie den gesamten Teich anlegen, ihn aber noch nicht mit Wasserpflanzen füllen. Dies wird nur im gemacht.

Bestimmen Sie die Tiefe des Teichs

Der nächste Schritt besteht darin, die Tiefe des Teichs zu bestimmen. Bei Teichpflanzen hat jede Pflanze ihre eigenen Vorlieben. Daher ist es wichtig zu wissen, in welchem Teil des Teichs Sie welche Wasserpflanzen einsetzen können. Wenn Sie einen Teich mit unterschiedlichen Tiefen anlegen, können Sie aus einer größeren Vielfalt an Wasserpflanzen wählen als bei einem Teich mit gleicher Tiefe.

Um das Teichwasser sauber und klar zu halten, sollten Sie auch einen Platz für einen Helophytenfilter oder ein natürliches Filtersystem aus bestimmten reinigenden Wasserpflanzen in Betracht ziehen.

Beginnen Sie mit dem Bau Ihres Teiches
Beginnen Sie mit dem Bau Ihres Teiches

Beginnen Sie mit dem Bau Ihres Teiches

Der erste Arbeitsschritt beim Bau Ihres Teiches ist das Ausheben. Hier müssen Sie berücksichtigen, dass Sie mehr Erde ausheben, als der Teich groß und tief sein wird. Denn Sie benötigen eine Schicht weißen Sandes, um den Boden zu befestigen, und vielleicht auch einen Rand aus Pflastersteinen. Um zu vermeiden, dass beim Graben Grundwasser in den zukünftigen Teich eindringt, ist es wichtig zu wissen, wie tief der Grundwasserspiegel ist. Diese können Sie in der Regel irgendwo im Internet finden. Wenn der Grundwasserspiegel normalerweise zu hoch ist, können Sie entweder das Wasser abpumpen oder den Teich am Ende des Sommers ausheben.

Wenn Sie einen Teich mit unterschiedlichen Tiefen anlegen wollen, beginnen Sie damit, den gesamten Teich in der geringsten Tiefe auszuheben. Dann graben Sie Ebene für Ebene weiter. Lassen Sie den Aushubvorgang nicht zu lange dauern, denn dann besteht die Gefahr, dass die Seiten einstürzen.

Bodenschutz auftragen

Weißer Sand wird auf alle horizontalen Flächen aufgetragen. Dieser Sand sorgt dafür, dass das Grund- oder Regenwasser nicht nach oben auf die Teichfolie drückt, sondern über die Seiten abfließt. Eine spezielle Schutzdecke sollte auf den Sand gelegt werden. Zusammen mit dem Sand verhindert dies Schäden an der Teichfolie.

Anbringen der Teichfolie

Teichfolien werden verwendet, um den Teich wasserdicht zu machen. Es sind verschiedene Typen und Dicken erhältlich. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Teichhändler oder Gartencenter vor Ort. Die benötigte Menge an Folie lässt sich leicht mit der folgenden Formel berechnen:

Länge = maximale Teichlänge in cm + (2 x maximale Tiefe in cm) + (2 x 70 cm)
Breite = maximale Teichbreite in cm + (2 x maximale Tiefe in cm) + (2 x 70 cm)

Drücken Sie die Folie so gut wie möglich an die Wände und den Boden, und legen Sie sie nicht zu fest an. Die Folie wird beim Befüllen weiter zur Seite und nach unten gedrückt. Falten sollten hier kein Thema sein. Sobald der Teich biologisch aktiv wird, bilden sie ein gutes Versteck für Wasserlebewesen.

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Lassen Sie mindestens 50 cm Teichfolie über den Rändern liegen und gestalten Sie den Teich wie gewünscht.

Füllen Sie den Teich mit Wasser

Füllen Sie den Teich vorzugsweise mit Leitungswasser. Grundwasser verursacht normalerweise einen braunen oder trüben Teich. Es ist sinnvoll, die Wasseruhr im Auge zu behalten, denn dann wissen Sie genau, wie viel Wasser im Teich ist. Das ist gut zu wissen, wenn Sie mit Teichpflegeprodukten etwas für die Wasserqualität tun müssen.

Beginnen Sie nach dem Befüllen des Teichs mit dem Testen der Wasserqualität. Messen Sie den Härtegrad (GH-Wert) des Wassers. Dieser Wert sollte bei 12 liegen und kann mit einem natürlichen Teichaufbereiter wie GH Plus erhöht werden. Von nun an sollten Sie auch jede Woche die richtigen Bakterien hinzufügen, um ein gutes biologisches Gleichgewicht aufzubauen. Lesen Sie hier mehr über natürliche Teichpflegeprodukte.

Auswahl der Wasserpflanzen

Beginnen Sie bei der Auswahl der Wasserpflanzen natürlich mit dem, was Ihnen gefällt, aber berücksichtigen Sie auch den Aufbau eines biologischen Gleichgewichts und die gewünschte Tiefe für bestimmte Pflanzen. Verwenden Sie dazu das Zonensystem, um Schritt für Schritt durch die Vielfalt der Uferpflanzen, Sumpfpflanzen, Wasserpflanzen, Seerosen, Sauerstoffpflanzen und Schwimmpflanzen zu gehen.

Teich- und Wasserpflanzen Zone 1Teich- und Wasserpflanzen Zone 2Teich- und Wasserpflanzen Zone 3Teich- und Wasserpflanzen Zone 4Teich- und Wasserpflanzen Zone 5Teich- und Wasserpflanzen Zone 6

Uferpflanzen Zone 1

Niedrige, Boden bedeckende Uferpflanzen tarnen den Rand des Teichs während die höheren Arten mit ihren Stengeln und Blüten entlang des Ufers für Volumen und Struktur sorgen. Pflanzen sind ein Genuss für die Augen. Es gibt enorme Variationen in Farbe, Formen und Abmessungen. Die biologische Funktion für das Teichmilieu wird bei den Uferpflanzen auch vor allem durch die Wachstumskapazität bestimmt.Je mehr Nährstoffe sie aus dem Wasser ziehen können desto besser wachsen sie. Und das verringert die Chance von Algenwuchs.

Sumpfpflanzen Zone 2

Wegen der enormen Varianten aus Farbe, Formen und Größen können Sie mit Sumpfpflanzen Ihren Teich richtig anziehend gestalten. Die biologische Funktion von Sumpfpflanzen für das Teichmilieu wird auch vor allem durch die Wachstumskapazität bestimmt. Je mehr Nährstoffe, desto besser können sie gedeihen und desto mehr sorgen sie für Sauerstoff im Wasser. Auch die Sumpfpflanzen sind daher von großer Bedeutung für das natürliche Gleichgewicht.

Wasserpflanzen Zone 3

Wasserpflanzen sind Pflanzen die (wenn nicht vollständig untergetaucht) im Wasser gedeihen. Dazu gehören natürlich auch alle Pflanzen, die im Salz (Meer)Wasser wachsen. Vor einem halben Jahrhundert war die Auswahl noch sehr begrenzt und hatten wilde Arten noch die Oberhand beim Angebot (abgesehen von Seerosen, die schon viel früher kultiviert wurden, denken Sie an die Gemälde von Monet). Dieses hat sich aber sehr schnell geändert. Süßwasserpflanzen sind in zwei Gruppen unterteilt: Wasserpflanzen und Sumpf- oder Uferpflanzen. Sumpf- oder Uferpflanzen sind Pflanzen, die nur mit ihren untersten Ausläufern (meistens Wurzeln) im Wasser oder nassen Boden wachsen.

Seerosen Zone 4

Eine schöne Seerose (Nymphaea) mit vielen Blüten setzt Ihrem Teich die Krone auf. Aber sie haben auch eine wichtige biologische Aufgabe. Sie nehmen Nährstoffe aus dem Wasser auf wodurch Algenwuchs beschränkt wird. Seerosen lieben Fische im Wasser, die halten nämlich Insekten und Wasserschnecken von ihnen fern. Andersherum auch, Teichfische suchen bei drohender Gefahr durch hungrige Reiher gern unter den Blättern einer schönen Seerose.

Sauerstoffpflanzen Zone 5

Sauerstoffpflanzen wachsen schnell und halten den Teich klar und algenfrei. Sie wachsen unter Wasser und nehmen Nährstoffe über das Blatt aus dem Wasser auf und geben Sauerstoff ab. Sie bilden daher auch eine wichtige Basis für das natürliche Gleichgewicht im Teich und sind äußerst nützlich um das Wasser klar und gesund zu halten. Das Wachstum wird bestimmt durch das vorhandene Licht, die Temperatur (12-25°C), Nährstoffe, die Wasserqualität und CO2. Wenn sie schlecht oder gar nicht wachsen kann die Ursache immer bei der Wasserqualität und einem zu niedrigen CO2 Angebot gesucht werden. Die Gefahr von Algenwachstum nimmt dann schnell zu.

Schwimmpflanzen Zone 6

Schwimmpflanzen sind ideal für neue Teiche weil sie CO2 direkt aus der Luft aufnehmen. Sie wachsen schnell und stellen geringe Ansprüche an die Wasserqualität. Durch ihr enormes Wachstum sind sie so wertvoll, auch unter Umständen bei denen die Sauerstoffpflanzen versagen. Die Gruppe der Schwimmpflanzen ist nicht so groß, sicherlich nicht wenn wir nur die einheimischen betrachten. Aber auch wenn sie nicht so artenreich sind stellen sie doch eine sehr nützliche und in einigen Fällen essentielle Gruppe Wasserpflanzen dar. Für ein natürliches Gleichgewicht und klares Wasser sind Schwimmpflanzen oft unverzichtbar.

Das Schwimmvermögen verdanken diese Pflanzen ihren mit Luft gefüllten Blättern, während dessen die im Wasser hängenden Wurzeln die Nährstoffe aufnehmen. Im Gegensatz zu der Gruppe der unter Wasser wachsenden Sauerstoffpflanzen sind Schwimmpflanzen für ihr Wachstum nicht auf das im Wasser vorhandene CO2 angewiesen.

Schwimmpflanzen wie Seerosen sind ideal für neue Teiche.
Schwimmpflanzen wie Seerosen sind ideal für neue Teiche.

Helophyten-Filter

Ein Helophytenfilter ist ein natürliches Filtersystem, in dem gute Bakterien das Wasser sauber halten. Poröses Material, wie z.B. Lava guter Qualität, kombiniert mit Substrat oder kann die Bakterien beherbergen. Die besten wasserreinigenden Pflanzen werden in der Lava platziert. Verwenden Sie dazu etwa 8-10 Wasserpflanzen pro m2. Diese Wasserreinigungspflanzen absorbieren die Nährstoffe im Wasser, so dass Algen keine Chance haben und die Wasserqualität auf einem hohen Niveau gehalten wird.

Sobald Ihr Teich angelegt ist, können Sie ihn genießen. Je nach Jahreszeit müssen Sie von Zeit zu Zeit einige Wartungsarbeiten durchführen.

Teichbau – Naturnaher Kleingarten
Die Kreisgruppe München des Landesbunds für Vogelschutz möchte in diesem Kleingarten zeigen, wie sich mit wenig Platz naturnah Gärtnern lässt. Beim Bau dabei sind: Planerin Miriam Henning, vom LBV Sophia Engel und Marion Dorsch, Gärtnermeister Gerald Fuchs und viele freiwillige Helferinnen und Helfer.
Der naturnahe Kleingarten

Naturgartenplanerin Miriam Henning hat den Garten geplant. Mit Gemüsebeeten, Trockenmauern, Blumenwiesen und einem kleinen Teich. Und der Teich ist auch das erste Projekt der Umgestaltung der Parzelle. Laut örtlicher Gartenordnung darf der Teich nicht größer als 6 m² und nicht tiefer als 80 cm sein. Eine Herausforderung, denn die Teichgrube darf nicht zu steil werden, sonst das würde Teichsubstrat abrutschen. Der Teich soll aber mindestens 60 cm tief werden, damit sich im Sommer das Wasser nicht zu sehr erwärmt. Die Lösung: zwei Seiten des Teichufers werden mit Steilufern abgefangen. Für die kommen alte Waschbetonplatten und Klinker zum Einsatz, die ohnehin schon im Garten vorhanden sind.

Und so lief der Bau des kleinen Teichs ab:

  • Grundfläche des Teichs markieren- Teichgrube ausheben, etwas tiefer als die spätere Teichtiefe
  • Steilufer abstechen, die restlichen Ufer flach ausmodellieren
  • Randleisten waagerecht montieren
  • Schutzvlies einlegen (schützt die Folie vor spitzen Steinen und Wurzeln)
  • EPDM-Folie auslegen
  • weiteres Schutzvlies auslegen (bedeckt die Folie, hält das Teichsubstrat)

Die Materialien
Die Randleisten aus recyceltem Kunststoff sorgen für ein gleichmäßiges Wasserniveau des Teichs. Auch im naturnahen Garten kommt man manchmal nicht um künstliche Materialien herum. Die Teichfolie besteht aus Kunst-Kautschuk. Im Gegensatz zu PVC-Folien enthält sie keine Weichmacher und ist recyclebar. Sie lässt sie sich leicht verlegen und hält gut 20 Jahre.

aus Betonplatten
Die Besonderheit dieses kleinen Teichs sind die Steilufer. Denn um den gesamten Boden flach zu gestalten, müsste der Teich größer sein. Beim Mauerbau kommen jetzt die alten Platten zum Einsatz. Die wurden vorher abgewaschen, damit keine Nährstoffe in den Teich getragen werden. Gerald Fuchs schichtet die alten Betonplatten so auf, dass immer wieder Lücken offenbleiben. Denn Libellenlarven, Wasserkäfern oder Molchen, die sich hoffentlich im späteren Teich ansiedeln werden, ist es egal, ob sie sich zwischen Natursteinen oder Betonplatten verstecken können. Und das Schöne an solchen „Recyclingmauern“: keine sieht aus wie die Andere.

Teichsubstrat und Pflanzen
Ist die Mauer fertig, wird das Teichsubstrat eingefüllt. Normaler Gartenboden kommt nicht infrage, er enthält zu viele Nährstoffe und fördert so das Algenwachstum. Miriam Henning setzt auf ein nährstoffarmes Gemisch aus Sand und Lehm. Zeitglich wird der Teich langsam mit Wasser befüllt. Dabei verhindert eine an den Schlauch angeschlossene Gießkanne, dass der Boden aufwirbelt. Bei den Wasserpflanzen setzt Miriam Henning ausschließlich auf heimische Arten. Für jede Tiefenzone gibt es die passenden Pflanzen. Zum Beispiel für das sumpfige Ufer Bach-Nelkenwurz, Sumpf-Ziest und Sumpf-Storchschnabel; für die Flachwasserzone bis 20 cm Fieberklee, Wasserfeder und Gelbe Schwertlilie; für die Tiefenzone Seekanne und Schwimmblattpflanzen wie die Krebsschere. Im letzten Schritt verteilen Miriam Henning und Marion Dorsch noch Rollkies. So ist von der Folie bald nichts mehr zu sehen. Und über das flache Ufer können Tiere aus oder in den Teich gelangen.

Das Ergebnis
Viele Helferinnen und Helfer haben über mehrere Tage etliche Stunden Arbeit in den Bau des Teiches gesteckt. Einige Wochen später zeigt sich: der Plan ist aufgegangen. Das Wasser ist klar und die Pflanzen sind angewachsen. Und auch die ersten Tiere sind zu sehen. Libellen, Molche, Frösche und verschiedene Wasserkäfer entdeckt man bereits nach kurzer Zeit. Und durch das nährstoffarme Substrat und die sauberen Betonplatten muss Marion Dorsch kaum Algen aus dem Teich fischen. Der erste Bauabschnitt des neuen naturnahen Kleingartens ist geschafft. Als nächstes stehen unter anderem Blumenwiesen, Trockenmauern und Gemüsebeete auf dem Plan.

Transkript

Aus dieser Parzelle
in der Kleingartenanlage Nordwest 1 in München
soll ein naturnaher Schaugarten werden,
angelegt vom Landesbund für Vogelschutz.
Wir wollen einen Teich anlegen.
Ist noch ein Weg dahin, aber ich stelle es mir schön vor.
Das Problem ist auch: Man weiß nie, was man ausgräbt.
Hier sind jetzt alte Ziegelsteine mit drin
und da diese Betonmauer.
Das alles hält dich halt auch auf.
Teilweise werden die Mauern, weil es Steilmauern sind,
befestigt mit Steinen, und da können wir das Zeug super verbrauchen.
Waschbetonplatten wollen wir da nehmen, die ganzen Bruchstücke,
ausgegrabene Sachen.
Ich hoffe, wir müssen nix dazukaufen,
aber ich glaube eigentlich nicht.
Darf ich dir den geben?
Alles muss den hier gültigen Kleingartenvorschriften entsprechen.
Der Teich darf daher nicht größer als 6 Quadratmeter
und nicht tiefer als 80 cm sein.
Was du zu tief ausgeschachtet hast und wieder auffüllen musst,
das wird nachher nachsacken,
weil es eben weich ist.
Dann tut man sich manchmal schwer damit,
wenn die Dinge nachsacken
und der Teichrand an einer Stelle tiefer liegt,
als es eigentlich beabsichtigt war.
Das Schöne am Wasser ist, es ist unbarmherzig in Waage.
Und ein Zentimeter kann da schon was ausmachen.
Die Herausforderung ist hier,
das passende Böschungsgefälle zu finden.
Zu steil würde alles abrutschen,
und dann kommt es zu hässlichen, sichtbaren, nackten Folien.
Ich hoffe, dass wir das hinkriegen, dass es nicht so aussieht,
sondern dass es relativ natürlich ausschaut.
Das wär so der Plan, die Vorstellung,
die ich vor meinem inneren Auge habe.
Das ist im Moment noch relativ weit weg davon.
Der Teich soll mindestens 60 cm tief werden,
damit sich im Sommer das Wasser nicht zu sehr erwärmt.
Mit einer Lehre kontrolliert Miriam Henning die Steigung.
Der Landesbund für Vogelschutz möchte zeigen,
wie sich mit wenig Platz naturnah gärtnern lässt.
Der Teich ist der Anfang.
Gerald Fuchs verlegt gerade das Schutzvlies für die Folie.
Irgendwie müssen wir diesen Faltenverhau
möglichst in eine Falte, also es ist anders als beim Gesicht …
Eine Falte, wenn es geht.
Und wenn nicht, sind es halt zwei Falten.
Irgendwie muss es auch optisch,
auch wenn man es anschließend nicht sieht, zusammenpassen.
Also, finde ich jedenfalls.
Das schaut doch ganz anders aus, als wenn da so ein Verhau liegt, oder?
Darum geht es doch.
Und ich kann barfuß arbeiten, das ist das Schöne daran.
Für ein gleichmäßiges Wasserniveau des Teichs
sorgen Randleisten aus recyceltem Kunststoff.
Auch im naturnahen Garten kommt man manchmal
nicht um künstliche Materialien herum.
Die Teichfolie besteht aus Kunst-Kautschuk.
Im Gegensatz zu PVC-Folien enthält sie keine Weichmacher
und ist recycelbar.
Sie lässt sie sich leicht verlegen und hält gut 20 Jahre.
Dann folgt ein weiteres Vlies.
Ich hab vorgeschlagen einen Teich zu machen,
der innen nicht noch Bereiche mit nackter Folie hat,
sondern so allmählich ansteigt …
Gut, wir sind bis an die Grenzen gegangen,
aber wir hoffen, dass das Substrat auf der Schräge hält
und dass es von innen ausschaut wie ein natürlicher Teichboden.

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Teichbau mit Gesang.
Um den gesamten Boden flach zu gestalten,
müsste der Teich größer sein.
Die Lösung: Ein Steilufer mit einer Mauer.
Dabei kommen jetzt die alten Platten zum Einsatz.
Die wurden vorher abgewaschen,
damit keine Nährstoffe in den Teich getragen werden.
Es schaut im ersten Moment wahrscheinlich etwas …
Mich würde es im ersten Moment erschlagen, weil Waschbeton.
Aber andererseits, in ein paar Monaten,
wenn alles eingegrünt ist und Algen wachsen und das ganze Grünzeug,
man wird davon gar nix mehr sehen.
Klar, als Gärtner, mein Gärtnerherz würde natürlich sagen:
“Wir nehmen jetzt Porphyr oder Granit oder einen Kalkstein
und bauen eine schöne Mauer.”
Aber es ist mal was anderes.
Libellenlarven, Wasserkäfern oder Molchen,
die sich hoffentlich im späteren Teich ansiedeln werden,
ist es ohnehin egal,
ob sie sich zwischen Natursteinen oder Betonplatten
verstecken können.
Das Schöne an solchen “Recyclingmauern”:
Keine sieht aus wie die andere.
Es ist halt ein Puzzlespiel.
Man sieht es ja selber.
Aus dem Material, was weggeschmissen werden sollte,
irgendwie was einigermaßen Brauchbares zusammenzubasteln.
Aber das ist dann die Freiheit des Künstlers,
aus dem ganzen Material irgendwas zu gestalten.
Und wie so eine Mauer am Ende aussieht,
lässt sich nie genau planen.
Nächster Schritt: Das Teichsubstrat.
Normaler Gartenboden kommt nicht infrage,
er enthält zu viele Nährstoffe und fördert so das Algenwachstum.
Miriam Henning setzt auf ein nährstoffarmes Gemisch
aus Sand und Lehm.
Wir versuchen,
einen möglichst naturnahen Teichboden nachzubilden.
Man kann das dann gut gegen Aufwirbeln
auch noch mit Kies nachher abdecken, aber erst, wenn Pflanzen drin sind.
Beim Befüllen verhindert
eine an den Schlauch angeschlossene Gießkanne, dass der Boden aufwirbelt.
Gut, passt, oder?
Jetzt ist voll aufgedreht.
Jetzt läuft es über.
Zeitgleich geht’s ans Setzen der Wasserpflanzen.
Und zwar ausschließlich heimische Arten.
Dann ist es fast geschafft.
Wir werden mit dem Teich heute fertig.
Ich find, es ist bisher gut geworden, schaut gut aus,
vom Zeitplan passt es eigentlich auch.
Man kann es vorher immer nicht genau sagen,
aber ich bin zufrieden auf jeden Fall.
Ich hoffe, dass es am Ende ökologisch funktioniert.
Dass das Wasser klar bleibt,
wenigstens in den größeren Teilen des Jahres klar bleibt.
Wäre schön, wenn es so sein würde.
Aber ob es denn so ist, sieht man natürlich erst hinterher.
Was man jetzt schon sieht:
Der Teichboden hat das passende Gefälle.
Das Substrat bleibt auf der Schräge liegen
und rutscht nicht ab.
Im letzten Schritt verteilen Miriam Henning und Marion Dorsch
noch Rollkies.
So ist von der Folie bald nichts mehr zu sehen.
Und über das flache Ufer können Tiere aus dem oder in den Teich gelangen.
Viele Helferinnen und Helfer haben über mehrere Tage
etliche Stunden Arbeit in den Bau des Teiches gesteckt.
Doch hat sich der Aufwand gelohnt?
Einige Wochen später zeigt sich: Der Plan ist aufgegangen.
Das Wasser ist klar und die Pflanzen sind angewachsen.
Das war ja wirklich vorher die sozusagen.
Wir haben da von null angefangen und ja,
jetzt ist da einfach auch schon Leben drin in dem Teich.
Das ist echt total schön zu sehen.
Schon ein oder zwei Wochen, nachdem der Teich fertig war,
haben wir einige Libellenarten gesehen,
die Eier abgelegt haben.
Das ist echt schön,
dass die dann gleich kommen und man das gleich beobachten kann.
Und durch das nährstoffarme Substrat und die sauberen Betonplatten
muss Marion Dorsch kaum Algen aus dem Teich fischen.
Der erste Bauabschnitt des neuen naturnahen Kleingartens
ist geschafft.
Als Nächstes stehen u.a.
Blumenwiesen,
Trockenmauern und Gemüsebeete auf dem Plan.
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